Waterpolo Expert Talk

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Speaker: Willkommen zu diesem Podcast. Andreas: Es gibt wieder eine neue Folge des Podcasts, des Water Polo Expert Talk Podcasts und heute wieder mal auf Deutsch. Nichts Internationales Wir haben zwar heute keinen Weltmeister Olympiasieger, Olympiateilnehmer zu Gast, aber nichtsdestotrotz Einen nicht weniger wichtigen und interessanten spannenden Gast.

Nämlich mit Jan Pommer, den aktuellen neuen CEO des DSVs. Und daher freut mich das ganz besonders.: Jan, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Und ich würde sagen, stell dich doch mal den Hörern und den Zuhörern vor, damit sie wissen, mit wem wir es heute hier zu tun haben. Jan Pommer: Ja, vielen Dank für die Einladung Freue mich sehr, bin gerne dabei. Ja, ich bin Jan Pommer in der Tat Ich bin der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Schwimmverbandes zu dem ja auch der Wasserballsport großartigerweise gehört. Ich bin 55 seit ein paar Tagen von Haus aus Sportanwalt und habe die letzten 25 Jahre so im Sportbusiness zugebracht. Geschäftsführer war es bei Bundesliga und habe andere Dinge gemacht und nun bin ich seit geraumer Zeit hier und freue mich, dass ich einen Beitrag leisten kann, so das System ein wenig zu optimieren hoffentlich. Andreas: Genau, zu reformieren heißt es ja heutzutage immer so schön und das wäre vielleicht auch so eine ganz gute Einstiegsfrage im Sinne von reformieren.

Nicht viele wissen ja genau, wie der DSV sozusagen: strukturiert und aufgebaut ist. Das ist ja auch für Wahrscheinlich auch für Neueinsteiger so wie dich dann in so eine zentrale wichtige Rolle, ein wichtiger Punkt, einfach zu verstehen, wie dieser DSV strukturiert ist, also der Deutsche Schwimmverband. Vielleicht kannst du uns da mal so High-Level für Einsteiger durchführen, weil ich glaube, das ist ganz interessant und wichtig zu verstehen, wie dann hinterher Dinge auch zusammen passieren und passen und wie die zusammen funktionieren müssen, wer da mit wem im Idealfall sprechen muss. Jan Pommer: Ja, genau, gerne. Also ich habe schon ein bisschen Vorerfahrung weil ich mal beim DOSB ein paar Jahre gearbeitet habe und beim Galoppverband Insofern ist das jetzt sozusagen meine dritte Verwendung in der deutschen Sportverbandswelt. Also der Deutsche Schwimmverband ist einer Der größten mitgliederstärksten Verbände in der deutschen Sportlandschaft mit über 600.000 Mitgliedern.

Und die verteilen sich eben auf unterschiedliche Sportarten, schwimmen naturgemäß, Wasserball,: Wasserspringen, Synchron, Freiwasser und jetzt seit neuestem auch das Eisschwimmen. Und das ist folgendermaßen organisiert so ähnlich wie Das bei vielen anderen Verbänden auch so ist. Wir haben als Mitglieder die 18, in diesem Fall Landesverbände, das hat so ein bisschen polithistorische Gründe dass es eben zum Beispiel einen Badener und einen württembergischen Verband gibt und einen im Rheinland und so weiter, dass es Das ist so ein bisschen der Historie geschuldet Und diese Verbände sind Mitglied im Deutschen Schwimmverband und die haben dann ihrerseits eben Unterorganisationen teilweise dann Kreisorganisationen. Und darunter befinden sich dann die insgesamt knapp 2500 Vereine die der Deutsche Schwimmverband dann in sich vereint und die Struktur innerhalb. Des Deutschen Fünferbandes selbst, ist eben geprägt durch die Satzung, so wie das beim Deutschen Fußballbund und anderswo auch so ist. Und die hat sich tatsächlich substanziell geändert.

Früher hatten die: Präsidien die Aufgabe, auch tatsächlich rechtlich juristisch verantwortlich zu sein. Und das hat sich weil man eben damit das Ehrenamt auch ein Stück überfordert also einfach zeitlich überfordert und auch Kapazitativ teilweise überfordert hat sich das jetzt geändert. Wir haben etwas nachvollzogen was die Handballer und die Fußballer zum Beispiel auch gemacht haben.

Das heißt, das Präsidium um unseren Präsidenten David Profit ist das Aufsichtsgremium Die kontrollieren, was der Vorstand der aus Michael Mahler, dem Christian Hansmann für den Sport, Und mir besteht eben, die kontrollieren was wir tun, die gucken uns sozusagen auf die Finger, die sorgen dafür, dass wir die Strategie verfolgen, die vorgegeben ist und beraten uns dabei, wie wir vorzugehen haben und haben dann noch so ein paar formale Aufgaben im Prinzip wird der Verband geleitet wirtschaftlich und rechtlich eben vom: Vorstand. Und der hat dann eben unterschiedliche Arbeitsbereiche und die Sportarten sind da auch zugeordnet Die werden meistens in unserer Struktur von ehrenamtlichen Abteilungsleitern und Vertretern der Landesfachkonferenzen geführt. Das heißt, da gibt es ehrenamtliche Brückenköpfe in die Organisation hinein und bei uns arbeiten dann für die klassischen Bereiche Vermarktung, Sportorganisation, Finanzen, das was man sich üblicherweise auf dem Verband so vorstellt. Und eine Aufgabe ist jetzt eben dieses System, das es seit einem Jahr ungefähr gibt, Mit Leben zu füllen und möglichst auf einer guten Vereinbarungslogik und einer konstruktiven Zusammenarbeitsmechanik so effizient zu gestalten, dass für die Athletinnen und Athleten also die über 600.000 die Mitglied im Verband sind, die besten Rahmenbedingungen vorherrschen. Das ist der Job.

Andreas Und das ist, wie wir: wahrscheinlich alle wissen, kein einfacher, aber von daher finde ich es spannend, wenn da jemand kommt, so wie du beispielsweise, und aus anderen Sportarten eben schon Erfahrung in so Reformationsprozessen und Projekten hat, dass dann quasi so nochmal ein neuer Einfluss kommt und genau dieser Switch oder diese Veränderung hinbekommt Zu einer Professionalisierung des Ganzen, nämlich eben da mit hauptamtlichen Personen da zu agieren anstatt mit Ehrenamtlichen vielleicht in den höheren Positionen Denke ich mal, macht das Ganze ja vielleicht auch ein Stück weit verlässlicher für alle, als wenn da jetzt immer ehrenamtlich sitzen. Wir sind ja alle irgendwie ehrenamtlich tätig aber gerade in so einer Position ist Ehrenamtler dann, was du ja sagst auch schon dann oft an der Stelle überfordert mit solchen Ämtern.

Jan Pommer Ja wir haben wirklich von der Spitze bis in die Fläche wirklich hunderte von klugen: wahnsinnig engagierten, sachkundigen und der Sache verschriebenen Ehrenamtlichen. Ganz hervorragend und ohne dieses Engagement würde der Verband mit seinen Aktivitäten kollabieren. Das muss man ganz klar festhalten. Was uns aber natürlich als Vorstand jetzt unterscheidet von ehrenamtlichen Menschen, die noch andere Aufgaben zu versehen haben, ist natürlich, dass wir den ganzen Tag im Büro sitzen oder beziehungsweise in der Schwimmsportsache und dann eben auch die Waschen vielleicht nicht fallen lassen müssen, sondern da dranbleiben können und dafür sorgen, dass das funktioniert Möglichst strukturiert abgearbeitet wird und bestimmt, wenn einfach ein ganz praktischer Vorteil jetzt völlig unabhängig davon, ob jetzt hier der Jan Pommer sitzt oder irgendjemand anders Andreas: Ja, das ist das, was ich jetzt meinte mit nachhaltig.

Also das Ganze nachhaltig und dauerhaft durchgezogen werden kann, wenn man das so sagen darf. Also das ist ja dann der: wirkliche Vorteil im Gegensatz zu einem ehrenamtlichen Menschen, der da sich das Ganze ehrenamtlich dann quasi auf die Fahne geschrieben hat. Also von daher ist ja da auch so ein bisschen die Perspektive Nachhaltigkeit drin, also Verlässlichkeit, was ja glaube ich an der Stelle immer nicht so ganz verkehrt ist. Ja, ich glaube, dass das Ressort, was ja jetzt neu auch ist, Innovation und Geschäftsfeldentwicklung ist ja ein spannender Begriff, steckt halt auch so ein bisschen Neuartiges drin, so Was genau bedeutet das? Oder was steckt dahinter hinter diesem Tätigkeitsfeld?

Jan Pommer Ja, also dahinter steckt... Der aus meiner Sicht zutreffende Verdacht, dass der Verband sich wirklich deutlich digitalisieren muss und auch kann, dass wir im 21. Jahrhundert da deutlich schneller und digitaler für unsere Über: 600.000 Mitglieder sein können und Geschäftsfeldentwicklung, also darunter versteht das Präsidium, denke ich, dass wir eben im Bereich der Vermarktung, Des Schwimmenlernens beispielsweise, dass wir in mehreren Geschäftsfeldern uns noch deutlich verbessern können, beziehungsweise sie uns eröffnen können und damit dann eben auch, also nicht nur hoffentlich tolle und sinnvolle Angebote schaffen für die, die schon Mitglied sind und uns noch werden können, sondern damit auch Geld erwirtschaften das dann eben wieder zurückfließen kann in das System, denn das muss man schon sagen, der Deutsches Fünfverband ist bei einem Respekt zwar natürlich total sexy, Wasserball insbesondere, aber durchaus arm. Also

Andreas arm, ja, im Gegensatz zu anderen Verbänden ist das wahrscheinlich in der Tat der richtige Begriff. Wenn man jetzt mal in andere Verbände oder in andere Sportarten einfach mal schaut, also da würde man gerne die Probleme anderer Verbände wahrscheinlich haben.: Also nichtsdestotrotz ja, macht's. Macht es auch spannend, diese Herausforderung eben halt nicht mit allen Möglichkeiten und Mitteln und Wegen halt vielleicht arbeiten zu können, weil dann ist alles ganz einfach, aber so hat man halt immer noch die Herausforderung das halt in einem gewissen Budget, in einem gewissen Haushaltsrahmen tun zu müssen eben nicht mit irgendwelchen Horrenden Grenzen nach oben und daher ist das ja auch völlig okay. Jan Pommer: Genau, also das war ja natürlich jetzt bewusst pointiert formuliert wir gehen eben nicht in die sprichwörtliche Festgeldabteilung wie der FC Bayern, der sich das auch natürlich erarbeitet hat. Von dem es nicht zugeflogen ist und natürlich wäre es für uns toll, wenn wir mehr Ressourcen hätten, dann daran arbeiten wir ja, weil dann eben bestimmte Zukunftsprojekte die uns davor schweben, eben auch dann schneller erledigt werden könnten, weil man dafür entsprechende Ressourcen hat, aber wie gesagt, das ist ein Thema, an dem wir arbeiten.

Andreas Ja, genau. An dem: Festgeldkonto arbeiten wir noch. Sehr gut. Genau, aber du sagst es ja schon, dass du auch Basketball, Galopsport, andere Tätigkeiten in anderen Ligen und Sportarten auch schon hattest Jetzt gibt es natürlich auch dann die Überlegung Da natürlich auch, wenn man in so einem Verband wie dem DSV anfängt dann gewisse Dinge auch zu übertragen oder zu übernehmen, so sogenannte Best-Practice-Ansätze oder Beispiele dann mitzubringen und die versuchen quasi in der neuen Umgebung dann umzusetzen. Was sind denn da so Sachen oder gibt es da so Punkte, Themen, Felder oder Aspekte, wo du sagst okay, das habe ich jetzt gemacht Quasi aus den anderen bisherigen Stationen mitgenommen. Das würde ich gerne vielleicht beim DSV, beim Synchronschwimmen, beim Wasserball oder beim Beckenschwimmen oder wo auch immer gerne umsetzen.

Jan Pommer Also, da kann man glaube ich unterscheiden. Also, einmal geht es darum, dass wir natürlich Arbeitsweisen,: von denen wir glauben, dass wir sie andernorts erfolgreich gesehen haben, hier zu etablieren versuchen. Also, ich hatte es schon genannt, so eine gewisse bessere Vereinbarungskultur und eine stärker aufs Gesagt-Getan ausgerichtete Arbeitsweise der Der Deutsche Schwimmverband hat sehr viele kluge Konzepte sehr viele gute Ideen aufgeschrieben hat dann aber manchmal in der Umsetzung schon etwas, ist ja etwas erlarmt. Wir versuchen jetzt tatsächlich... Einfach auch mehr Dinge ins Werk zu setzen. Das wäre jetzt so Stichwort Arbeitstechnik. Dann wollen wir auch agiler und schneller miteinander arbeiten. Wir wollen in einer besseren Vereinbarungskultur arbeiten. Das war in der Vergangenheit auch hier und da offenbar manchmal schwierig, dass man sich so vorgenommen hat, Lass uns das mal so machen und das dann doch nicht gemeinsam so beschlossen hat.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich, darauf: spielst du auch an, natürlich auch Projekte bei denen man denkt, ach, das könnte man vielleicht, also jetzt nicht. Um Äpfel mit Birnen zu vergleichen aber vielleicht könnte man da aus guten Erfahrungen mit anderen Sportarten lernen. Also zum Beispiel den schrittweisen Aufbau unserer Medienpräsenz die in Sportarten übergreifend deutlich verbesserungsfähig ist. Da müssen wir eben selbst präsentieren Daran arbeiten. Wir müssen auch hart an den Medienunternehmen arbeiten, damit wir da eben besseres Gehör finden und stärkeren Niederschlag finden in der Berichterstattung. Da muss man einfach, das ist ganz tröstlich, da muss man einfach viel daran arbeiten und immer wie ein Terrier nachsehen.

Das ist da wichtig. Dann über das Thema Digitalisierung hatten wir schon kurz gesprochen. Da müssen wir eben wirklich schauen, dass wir jetzt im Im 21. Jahrhundert ankommen und nicht mit doch teilweise mal vor 25: Jahren tollen Datenbanksystemen arbeiten, sondern müssen wir einfach modern werden. Und was jetzt spezifisch den Wasserwall angeht da habe ich natürlich Gerade was die Nachwuchsförderung angeht also das Etablieren von Wirkmechanismen die dazu führen, dass mehr gute junge Sportler dann zu Nationalspielern oder jedenfalls zu sehr guten Spielern heranreifen. Da habe ich natürlich Wirkmechanismen gesehen und auch selbst mit. Erschaffen im Basketball, die wir auch im Wasserball jetzt aus meiner Sicht fruchtbar machen können. Also wie gesagt, manchmal ist es so Äpfel mit Birnen vergleichen ist schon klar, aber die Mechanik die kann man auf jeden Fall von Ballsportart zu Ballsportart doch mitnehmen.

Andreas Ja, natürlich ist das, ja, der Vergleich Apple mit Bin, ja, aber auf der anderen Seite finde ich es schon mal sehr, soll ich sagen, einen großen Schritt nach vorne,: auch das Ganze so ein bisschen selbst zu reflektieren und zu sagen, okay, Punkt eins, wir machen das jetzt mit Ehrenamtlichen und Punkt zwei müssen wir jetzt mehr ins Doing kommen. Also du sagst ja, es gibt überall tolle Konzepte und super Ideen und dann scheitert es irgendwie an der Umsetzung und Und ist halt was, was ich sag mal, auch nach außen hin so ein Stück weit dann Beachtung findet oder Aufmerksamkeit findet, wenn jetzt auf einmal Dinge umgesetzt werden. Also ich weiß nicht, also Leute oder Menschen, die öfter mit dem DSV oder enger mit dem DSV vielleicht zusammenarbeiten, die mögen das vielleicht besser Entweder nicht so sehr merken oder noch mehr merken, aber nach außen hin ist es natürlich schon so, dass man jetzt merkt okay, also da beschäftigen sich nicht nur Leute mit den Themen, sondern es wird auch damit sich beschäftigt das ganze Geschriebene Konzeptionelle dann irgendwann umzusetzen. Und das ist halt das, was so eigentlich positiv jetzt aktuell gefühlt rüberkommt, wenn ich das jetzt so sagen darf.

Jan Pommer Das ist sehr nett und da freue ich mich natürlich drüber und will: aber auch ergänzen, dass das natürlich schon auch passieren kann, dass wir dann mit der einen oder anderen Maßnahme dann falsch liegen. Und das ist eben eine Frage von Klugheit und von Souveränität, das dann auch anständig diskutiert festzustellen und dann es vielleicht noch besser zu machen. Aber wenn man in der Hoffnung, dass einem irgendwann sozusagen das ideale System oder das perfekte Konzept zufliegt immer wieder... Immer wieder an einzelnen Gedanken herumnaboriert, dann ist eben die Gesamtgetarnquote sehr niedrig und da müssen wir auch raus. Andreas: Ja aber es ist ja schon das Stichwort Agilität eben gefallen und ich meine, das gibt es ja in der Wirtschaft halt auch, dieses Thema Agilität und wir müssen halt öfter auch mal was machen. Es gibt ja so ein Sprichwort, einfach mal machen, könnte ja gut werden und Ich glaube, dazu gehört halt auch so eine gewisse Fehlerkultur, um zu sagen, okay, pass auf, wir machen das jetzt und dann gucken wir uns das ein halbes Jahr später an.

Ist das jetzt was, was was gebracht hat oder nicht? Und wenn nicht, müssen wir halt nochmal umplanen oder umdenken. Also: das gehört denke ich mal damit zu diesem Thema Agilität und Weiterentwicklung weil sonst kommt man halt auch nicht von der Stelle. Also wenn man immer nur wartet, wie du sagst, bis das ideale Konzept um die Ecke kommt und ich fange nie an, irgendwas umzusetzen, dann komme ich halt auch nicht von der Stelle. Genau Jan Pommer: Genau also es gibt diesen berühmten Spruch, der Weg entsteht beim Gehen. Damit meine ich nicht, dass man einfach mal irgendwo losstiefeln sollte, sondern dass man… Also, wenn man jetzt zum Beispiel einen Gipfel besteigen will, sollte man natürlich schon wissen, ob man jetzt auf die Zugspitze oder aufs Matterhorn unterwegs ist, aber man kann das nicht komplett durchkartieren, sondern muss dann am Ende einfach sagen, gut. Ich mache jetzt mal den ersten Schritt und dann den zweiten und dann mal gucken, wo uns der 500. dann so hinführt.

Andreas Ja, also ich finde das auch aktuell sehr nachvollziehbar und logisch. Also, dass man jetzt einfach mal Dinge auch vielleicht probiert, weil man ja auch festgestellt hat, okay, die letzten Jahre hat es halt, wie gesagt, beim Doing gefehlt aber vielleicht auch bei der, bei dem, soll ich sagen, bei dem Drang,: das Ganze umsetzen zu wollen oder zu können, hat natürlich dann auch immer mit Manpower zu tun und mit Kapazitäten Sind wir wieder beim Thema Ehrenamt, im Gegensatz zu dem vollbeschäftigten oder hauptamtlich beschäftigten Personen. Also das sind dann alles Sachen, die darauf einzahlen, denke ich mal so ein Stück weit, dass man da wirklich auch wirklich von der Stelle kommt und dann wirklich viel mehr Sachen umsetzen kann. Also das denke ich mal schon, ist durchweg positiv, wenn ich das jetzt so sagen darf. Jan Pommer: Was wir sehr stark versuchen, ist halt so, Foren und Gesprächsangebote so zu schaffen, dass sich vielleicht auch so ein bisschen, wo es dann so menschelt, wo sich dann vielleicht schon Leute bei bestimmten Themen so ein bisschen miteinander verstrickt oder verwickelt haben, das dann möglichst hart an der Sache orientiert dann aufzulösen.

Das ist eine Aufgabe, die einfach schlicht Zeit kostet. Und die können wir uns bei den Themen, die Als wichtig identifiziert haben, jetzt eben nehmen und dann: gucken wir, wo es uns hinführt. Andreas: Also menschlich und zwischenmenschlich ist sowieso immer das Beste, kann ich nur bestätigen. Also vor Ort Sachen und sich persönlich treffen, da geht so schnell nichts drüber. Klar ist sowas wie heute ja auch beispielsweise technisch gesehen remote alles ganz fein und toll. Aber ich denke mal, dieses Zwischenmenschliche und vor Ort und einfach Austauschen dieses Netzwerken, da geht so schnell nichts drüber. Also das ist einfach so. Von daher, wenn es da Bestrebungen gibt, solche Formate vielleicht auch öfter durchzuführen, würde ich das sehr begrüßen. Also finde ich super. Dieses ganze Thema Struktur und öffentliche Wahrnehmung das ist ja auch was, wo wir wenn wir jetzt mal so in Richtung Wasserball gucken und uns in Richtung Wasserball orientieren, wo man jetzt ja auch letztes Jahr schon so den ersten Schritt gemacht hat, mit dieser Wasserball-Bundesliga.de Seite mit der neuen die dann auch inklusive Live-Ticker und alles viel dynamischer und Ja wie heißt es, so schön userfreundlicher ist.

Und das ist auch alles der richtige Weg. Von daher finde ich das auch total super. Aber das ist ja dann wahrscheinlich auch einer der ersten Schritte gewesen, mit: denen ihr euch dann vielleicht dann im Zuge dieser Ich nenne es jetzt mal Modernisierung, wahrscheinlich beschäftigt habt, also das geht ja auch in Richtung Öffentlichkeitsarbeit, da spielen ja auch so Sachen rein wie Livestream, was dann wieder die Vereine tangiert am Ende, aber nichtsdestotrotz also so einen zentralen Anlaufpunkt haben zum Thema Wasserball in diesem großen Sportangebot und der Webseite DSV, das ist ja vielleicht auch mal schon mal so die erste Richtung in die oder der erste Schritt in die Richtung, das Ganze so ein bisschen professioneller aufzubauen. Jan Pommer: Genau also da ist schon viel wirklich tolle Arbeit geleistet worden und das sieht, finde ich, schon sehr gut aus. Und wir müssen jetzt eben für eine weitere Verbreitung sorgen. Deswegen spreche ich unterstützt von den Kolleginnen und Kollegen der Abteilung da jetzt mit Medienunternehmen, also wir haben mit Dein beispielsweise gesprochen und Wir werden auch die Wasserball-Bundesliga dann künftig auf Sportdeutschland TV hoffentlich unterbringen und in anderen Formaten einfach um dafür zu sorgen, dass wir da mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Denn ein Grundproblem ist, dass wir eben noch keinen Markt haben, in dem wir: Nachfrage... Von Medienunternehmen erhalten, sondern die müssen wir uns eben jetzt selbst schaffen. Wir sind eben nicht, das ist ja völlig klar, die Fußball-Bundesliga, die da eine Ausschreibung macht und dann bewerben sich da ganz viele und sind auch bereit, sehr substanziell Geld zu zahlen, sondern wir sind jetzt gerade so ein bisschen ein Schwellenprodukt Und das müssen wir dann eben möglichst vielen Menschen zeigen. Wir müssen die Übertragung so gestalten, dass man sich das angucken macht. Da sind wir auch gerade dabei, das noch ein bisschen zu optimieren obwohl das an vielen Standorten wirklich schon ziemlich gut aussieht. Wir haben auch jetzt Überlegungen, stellen Überlegungen an mit Riedel-Kommunikation Das sind die, die die ganzen Kommunikationsgeschichten beim CLGP machen in der Formel 1 und in der Fußball-Bundesliga zum Beispiel den Videoschiedsrichter machen.

Also Leute, die wirklich genau verstehen, wie kriegen wir Signale auf eine attraktive Art von A nach B und wie können wir Bilder zeigen, die man sonst nicht: sieht. Also gerade am Wasserball passiert ja, wie... Und deine Zuhörerinnen und Hörer wissen, das meiste Unterwasser scheint mir. Das ist korrekt ja. Und dann ja auch mal, das muss man dann ja auch mal zu sehen kriegen. Also daran kann man sich ja arbeiten. Und dann wird man peu à peu dort besser dastehen. Das ist jetzt nicht mit... Da gibt es nicht den einen Clou oder den Trick, wenn man den kennt, dann läuft, sondern das ist eben, ich habe schon vorhin gesagt, das ist ja ganz tröstlich das ist halt Arbeit und die leisten wir jetzt. Andreas: Naja, also das ist schon ein langer Weg. Also sowas ist dann eher, ich sage mal, eher ein Marathon als so ein. 100 oder 400 Meter Lauf, ne, also das ist schon, da heißt es dann durchhalten und langem Atem haben, so an der Stelle, sonst kurzfristig wird das nicht funktionieren, ne.

Jan Pommer Ja, aber das ist ja, also ich meine, da müssen wir doch nur sozusagen das übertragen, was wir aus dem Sport, also in dem Fall halt aus dem Wasser doch auch: kennen. Also keiner springt rein und wird Weltmeister oder Wasserballprofi, das ist halt alles mit Kernearbeit, mit Harten Arbeiten mit NPO und mit irgendwie mit Schuften verbunden und das muss jetzt eben geschehen das hört sich vielleicht so ein wenig Banal an, aber es ist eben genau so. Und deswegen kann man zum Beispiel, und deswegen finde ich es immer gut, wenn man zunächst auf sich selbst guckt und schaut, was können wir aus uns heraus besser machen. Man würde ja dazu neigen, zu sagen, mein Gott, Die Öffentlich-Rechtlichen, die machen eigentlich nur noch Fußball. Und da ist auch, also tendenziell ist das nicht ganz falsch. Aber es ist ja viel klüger, jetzt zu sagen, hey, wir verbessern jetzt das, was wir selbst im Angebot haben und tragen das immer wieder überall hin, wo man es halt vielleicht uns abnehmen will.

Und dann wird das Schritt für Schritt,: werden wir das aufbauen können und da mehr Zuspruch finden. Das hört sich langweilig an, wird aber zum Erfolg führen. Andreas: Ich finde das gar nicht langweilig weil ich finde das nur nachvollziehbar und das ist auch das, was schon, ich glaube, seit 2020 gibt es jetzt den Podcast, was glaube ich schon in den ersten paar Folgen schon zur Sprache kam, dass man eigentlich, Da war es jetzt nicht jeder Verein oder jeder Verband. Da war halt auch der Punkt, dass eigentlich jeder Athlet, jeder Spieler, jede Spielerin so ein Stück weit natürlich Einfluss darauf hat, was ich quasi Kommuniziere oder was ich nach draußen kommuniziere. Und das ist natürlich dasselbe dann für den Verein. Und dann einfach erstmal zu gucken, okay, wozu bin ich denn in der Lage?

Also eher sich möglichst attraktiv zu machen und nicht sagen, es interessiert sich keiner für mich, sondern dann lieber den langen Atem eine gute Idee haben und das dann kontinuierlich weiter betreiben, damit Dann ich mit einem entsprechenden Angebot vielleicht an die: Stellen gehen kann, wo es eventuell Bedarf gibt. Und das geht ja in dieselbe Richtung. Also, dass man sich selber attraktiver gestaltet, die Sportart an sich selber attraktiver gestaltet und dadurch natürlich mehr Bedarf ist jetzt vielleicht das falsche Wort, aber Bedarf halt bei den Medienhäusern oder wo auch immer dann weckt, nach dem Motto wir sind nicht so uninteressant und unsexy, wie ihr immer denkt. Hier gibt es auch tollen Sport. Jan Pommer: Genau, und da gibt es ja durchaus also neben dem, was da faktisch in den Vereinen geschieht und was dann ja auch regional Großen Zuspruch findet bei Amateur, bei Waspo, bei den Spandauern, dann darauf kann man natürlich einerseits aufbauen und natürlich gibt es auch sowas wie so eine kulturelle, sportkulturelle Erinnerung an den Wasserball.

Also das war früher, also wenn man Und wenn ich qualitative Marktforschung an mir selbst betreibe und: überlege wie Leute darauf reagieren, wenn ich sage, ich kümmere mich übrigens auch um Wasserball, dann sagen die Leute meistens zwei Sachen. Die sagen, ah, Hagenstamm. Das freut mich für den Hagen natürlich sehr, aber er wird es mir nachsehen, er sieht immer noch blendend aus wie Ende 40, aber das ist er nicht mehr ganz.

Und das Zweite ist, die sagen, Mensch da waren wir doch mal super. Ja, im Sinne von ja waren. Und das heißt, die Leute erinnern sich daran, Wohlwollen positiv, das waren Schlachten, das wissen die Menschen noch. Und darauf können wir auch eben aufbauen, dass das vielen, also zumindest allen Menschen, die so Ende 30 sind, Und aufwärts auf jeden Fall bekannt ist und den anderen, die eben sozusagen schon Digital Natives sind, den müssen wir das jetzt eben, du hast es gerade schon angerissen, auch über die Botschafter, die jede einzelne Sportlerin, jede einzelne Sportler, jede einzelne Sportlerin ist, dann eben unter unserer eigenen Arbeit dann eben näher: bringen. Und das ist ja nun mal ein sehr geiler Sport, Wasserball. Das ist ja mega Action und es ist ein Fight und es geht hin und her und das Element Wasser ist noch dabei. Also Das ist ja potenziell eine der tollsten Sportarten, die man sich überhaupt in der Halle und auch im Bewegtbild angucken kann. Andreas: Also das ist zumindest unsere Meinung in der Wasserball-Bubble sozusagen, dass das so ist. Jetzt müssen wir nur noch andere außerhalb der Bubble davon überzeugen Das ist dann quasi die... Die große Höhle, die man nehmen muss. Aber genau, also damals war das ja immer noch, in den dritten Programmen gab es ja immer Wasserball aus Berlin. Also wie man hört, ich bin über 30. Ich glaube, das Reporter hieß Stanley Schmidt seinerzeit.

Aber es ist wirklich... Ganz graue Vorzeit. Und da gilt es jetzt anzuknüpfen, das Bild so ein bisschen zu erneuern und dann so dafür zu sorgen, dass es da vielleicht neue Erinnerungen gibt von etwas aktuellerer Zeit. Aber genau: diese Medienpräsenz sagtest du gerade schon eben, ja, Wasserball ist ja medienwirksam oder sollte eigentlich relativ attraktiv sein. Jetzt verändert man ja immer auch international logischerweise in erster Linie erstmal die Regeln. Speaker 2: Um Andreas: Das Argument ist dann an der Stelle immer, wir wollen den Wasserballsport attraktiver machen. Wo dann eigentlich Trainer, Vereine Aktive dann immer aufhorchen und dann als nächstes in vielen Fällen aufschreien, was es jetzt schon wieder für Regeländerungen gibt, die aus der Perspektive vom Wasserballsportler oder Vereintrainer aussehen Nicht immer unbedingt Sinn machen und auch nicht zu einer Attraktivitätserhöhung der Sportart.

Wie will man damit umgehen? Weil ich stelle mir das auch nicht einfach vor, das dann wirklich gut medienpräsenzaufbereitet rüberzubringen. Also das ist ja schon für den außenstehenden Zuschauer schwierig, so ein Spiel zu verstehen, wenn die Regeln, ich sag mal, für die: Beteiligten schon nicht so einfach nachvollziehbar sind. Jan Pommer: Also ich würde mir jetzt nicht zusprechen, dass ich der absolute Wasserball-Sport Fachmann bin und jetzt bei jeder einzelnen Regel...

Über diesen Podcast

Ich liefere Euch mit meinen nationalen und internationalen Gesprächspartnern aus der Welt des Wasserballs regelmäßig spannende Einblicke in die Vereinsentwicklung, Trainingsplanung und Jugendarbeit. Hierfür stehen mir Trainer, Aktive und Funktionäre in unseren Gesprächen regelmäßig Rede und Antwort. Natürlich spielt hierbei auch die allgemeine Entwicklung der Sportart Wasserball, auf nationaler und internationaler Ebene, eine große Rolle. Persönliche Meinungen und Einschätzungen meiner Gesprächspartner zu Fragen wie es mit dem deutschen, aber auch mit dem internationalen Wasserball in den nächsten Jahren weitergeht, kommen dabei nicht zu kurz.

von und mit Andreas Schulze-Kopp

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